Richard Dawkins: Faith School Menace?

Posted in News, Religion, Youtube with tags , , on August 22, 2010 by apfeljunge

Hier stell ich mal die neue Doku von Richard Dawkins, in der es um das britische Phänomen der „Faith Schools“ geht, die inzwischen ein drittel aller staatlich finanzierten Schulen ausmachen und deren Religionsunterricht nicht kontrolliert wird.

Bibelzitat #3

Posted in Religion with tags , , , , on Juni 29, 2010 by apfeljunge

Jesaja 14, 21-22 (Gott sagt): Schlachtet die Kinder wegen der Vergehen ihrer Väter, denn sie sollen nicht gross werden und sich vermehren. Ich will sie mit Kind und Kindeskind ausrotten und auch jede Erinnerung an sie.

Bibelzitat #2

Posted in Religion with tags , , , , on Juni 28, 2010 by apfeljunge

Lukas 12, 51-53 (Jesus spricht): Ich bin nicht gekommen, um auf Erden Frieden zu bringen, sondern Zwietracht. Von jetzt an wird in den Familien Uneinigkeit herrschen. Der Vater wird gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und umgekehrt.

Jesus,… der Friedensstifter *hust*

Bibelzitat #1

Posted in Religion with tags , , , , on Juni 22, 2010 by apfeljunge

Bibelzitat des Tages:

3. Mose 21, 16-23: Gott sagte zu Mose: „Wenn einer deiner Nachkommen ein Gebrechen hat, darf er nicht zum Altar kommen. Denn keiner, der ein Leiden hat, darf in meine Nähe kommen: Kein Blinder oder Lahmer, kein Krüppel, keiner, der missgebildet ist, keiner, der ein Arm oder ein Bein gebrochen hat, kein Buckliger oder Kleinwüchsiger, keiner, der eine Augen- oder Hautkrankheit hat. …. Wegen seines Gebrechens darf er sich dem Altar auch nicht nähern, damit er mein Heiligtum nicht entweiht.“

Ergänzung

Posted in Google Video, Religion with tags , , on Juni 8, 2010 by apfeljunge

Als Ergänzung: Die 2-teilige Dawkins Dokumentation „The Root of all evil?“:

http://video.google.com/videoplay?docid=9002284641446868316

http://video.google.com/videoplay?docid=-8210522903232438954

Gretchenfrage III

Posted in Religion, Youtube with tags , on Juni 7, 2010 by apfeljunge

Teil 3.

Die Theodizee-Frage will ich jetzt nicht nochmals erläutern, die sollte bekannt sein. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass Glaube, der ja eigentlich die großen Fragen beantworten will, meistens noch mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet. Warum gibt es Leid? Warum ist Gottes perfekte Schöpfung so unvollkommen? Wie kann man gleichzeitig allmächtig und allwissend sein? Kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann?Wenn man eine Ursache für das Universum braucht, warum nicht eine Ursache für die Ursache? Wie kann Gott gleichzeitig existieren aber nicht Teil des physikalischen Universums sein?

Die Fragen sind viel und groß. Dagegen hatte man vorher nur eine einzige Frage: Was ist der Sinn? Man bürdet sich einen Haufen unlösbarer Fragen auf, nur um eine Frage beantwortet zu bekommen, die scheinbar nicht anders zu lösen ist. Vielleicht ist sie das auch nicht, weil es keine Antwort gibt. Wenn es keine Sinn gibt, der uns von außen aufgedrückt wird. Sobald man das durchdenkt, sieht man dass man die Wahl hat zwischen Bauer sein in einem gewaltigen Schachspiel und das Ergebnis vieler Zufälle sein. Wenn ich das Ergebnis von Zufällen bin, dann kann ich wenigsten selbst entscheiden, was ich mit meinem Leben anstelle, ihm selbst einen Sinn geben, mir selbst eine Aufgabe geben.
Wenn ich nur ein Bauer in einem Spiel bin, dann ist es völlig bedeutungslos was ich will. Ich muss mich meinem Schicksal fügen oder untergehen. Durch die Existenz Gottes verlieren wir jede Freiheit!

Um es mit Terry Pratchett zu sagen:

„I’d rather be a rising ape than a fallen angel“

3. Doch selbst wenn es alle bisher genannten Bedenken nicht gäbe, selbst dann gibt es einen, alles entscheidenden Grund, warum man nicht an Gott glauben sollte:

Es.  gibt.  keine.  Beweise.

Die Wissenschaft hat in den vergangen 2-3 Jahrhunderten Phänomenales geleistet. Wenn man das Wissen über das Universum heute mit damals vergleicht, wenn man vergleicht, was wir heute alles über Krankheiten wissen, dann steht außer frage, dass die Wissenschaft ein sehr erfolgreiches und zuverlässiges Konzept ist. Sie ist der einzig bekannte Weg zu Wissen zu gelangen über unsere Umwelt.

Und sie ist die direkte Antithese zu dem Dogmatismus des Glaubens. Diese Dinge sind nicht vereinbar, so oft sich manche Wissenschaftler und Theologen auch abmühen das Gegenteil zu behaupten, man kann sie nur vereinbaren, wenn man der Wissenschaft künstliche Grenzen setzt und nebenbei Gott komplett aus unserem Universum katapultiert, wo er als ohnmächtiger Schöpfer sein Dasein fristet. Ein Gott der Lücken bestenfalls, der im Lauf der zeit immer kleinere Nischen hat, in die er sich zurückziehen muss.

Warum Gott nicht damit vereinbar ist?

Ganz einfach: Die Aussage, dass Gott existiert ist eine Hypothese. Um nun zu sehen, ob diese Hypothese richtig ist, müsste man beweise für Gottes Existenz sammeln. Wunder z.b., die die Naturgesetze brechen, oder Prophezeiungen, die definitiv nicht später erdichtet wurden oder selbst erfüllend sind. Eben so wenig dürfen sie vage formuliert sein natürlich.
Es gäbe noch weitere Beispiele, aber sie alle haben gemein, dass sie verifizierbare Beweise für die Existenz einer höheren Mach wären. Doch solche Beweise gibt es nicht und gibt es wohl aus Prinzip nicht, denn Gott wird bewusst außerhalb des physikalischen Universums angesiedelt und damit unmessbar. Eine solche Hypothese wird normalerweise schnell wieder verworfen und genauso sollte man es mit der Gotteshypothese tun, denn nichts deutet darauf hin, dass sie wahr ist und es wäre völlig fruchtlos weiter daran zu arbeiten. Das Beispiel von „Russel‘s Teapot“ bringt es auf den Punkt:

„Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun weiterhin auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.“

Ein weiterer Grund die Hypothese abzulehnen ist, dass die Wissenschaft nach dem Prinzip von Ockhams Rasiermesser arbeitet. Und ein Gott ist darin fast immer die komplexerem, problematischere Erklärung der Welt im Vergleich zu einer ohne Gott, da seine Existenz viel mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet.
Das Universum ist zwar sehr komplex, aber es basiert auf sehr einfachen Prinzipien eben so wie Leben auf dem sehr einfachen Prinzip der Evolution beruht. Aus diesen Einfach Prinzipien entsteht dann komplexe Gebilde wie Sterne und Galaxien oder Gehirne.

Dieses Prinzip wurde noch nie gebrochen und es ist daher extrem unwahrscheinlich, dass etwas komplexes wie ein „intelligenter Designer“ einfach so entsteht. Etwas so wahrscheinlich, dass eine Tornado über einen Schrottplatz wirbelt und dabei zufällig eine Boeing 747 zusammenbaut. Dieser Vorgang ist nicht unmöglich, aber so extrem unwahrscheinlich, dass wir ihn getrost als unmöglich abstempeln können.

Fazit:

1. Der Glaube lässt/lies viele gute Menschen schlechte Dinge tun, einer großer Teil davon bezieht seine Rechtfertigung und Grundlage direkt im Glauben selbst und durch dessen Dogmatismus ist hinterfragen und reformieren nicht möglich. Gute Dinge, die im Namen des Glauben getan wurden, reichen weder aus das zu rechtfertigen, noch würde es einen Großteil von ihnen ohne Glauben nicht geben. Die meisten Menschen sind von sich aus Empathie-fähig und sozial.

Besonders schlimm ist, es dann Generation um Generation von Kindern mit ewiger Verdammnis bedroht wird, was in vielen Fällen mit fug und recht geistige Kindesmisshandlung genannt werden kann. Sie werden mit einem rückständigen, unmenschlichen Glaubenssystem indoktriniert, dass keine Abweichung und keine Zweifel zulässt.

2. Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott. Beweisen muss ich nicht, dass nicht Gott existiert, das geht nicht, weil es keine 100%igen Beweise gibt. Ich könnte nicht mal meine eigene Existenz 100% beweisen. Wenn jemand eine Hypothese aufstellt, ist es an ihm oder ihr, den Beweis zu liefern, ich brauche nicht den Gegenbeweis, um ihre oder seine Aussage als Humbug abzutun.

3. Wir wissen eigentlich nicht viel über unser Universum, wir wissen aber schon unglaublich viel mehr als unsere Vorfahren. Wer einfach sagt: „Gott wars!“, der hat aufgehört nach echten Antworten zu suchen um sich in den falschen Komfort des Glaubens zu begeben.

Es gibt noch viel zu sagen zu dem Thema und eventuell werde ich diese Artikel nochmals überarbeiten und/oder ergänzen, Ich hoffe aber einen ganz guten Überblick darüber gegeben zu haben, warum ich Atheist bin und auch warum ich Religion für schädlich halte.

Update 1 vom 8. Juni: Ein paar Ergänzungen, Rechtsschreibfehler korrigiert, kategorisiert.

Gretchenfrage II

Posted in Religion with tags , on Juni 7, 2010 by apfeljunge

Teil 2.

Es gibt grundsätzlich mehrere Ansätze die Frage nach Gott zu stellen:

Man kann den direkten Weg wählen und die Bibel/den Koran von vorne bis hinten lesen, oder sich die Geschichte der Kirchen ansehen oder sich anschauen, was die Religion heute für Schaden anrichtet. Dieser Weg ist der einfachste, da Bibel und Co. sehr dankbare Quellen für die eigene Kritik sind, aber viele Theologen werden ihr Gottesbild flexibel anpassen und was von metaphorischer Auslegung labern. Früher oder später werden sie aber von den einfachen Gläubigen ihrer Religion nicht mehr als einer der ihren angesehen, da sie , um sich zu verteidigen nichts mehr von ihrer ursprünglichen Religion übrig lassen.

Man kann wie Kricke die berühmte Theodizee-Frage stellen und verwandte Fragen, die auf die Widersprüche  und Probleme hinweisen, die auftauchen, wenn man Gott bestimmte Attribute zuordnet, wie liebend, allmächtig, allgegenwärtig, allwissend usw.
Das ganze ist schon schwerer zu kontern für Theologen, aber sie schaffen es hier meistens um den heißen Brei herumzureden.

Oder man kann als Wissenschaftler fragen: „Existiert Gott?“ und dann die verfügbaren Beweise für und gegen die Gotteshypothese sammeln, analysieren und dann zu einem Schluss kommen. Viele Christlichen Apologeten halten dies für keine geeignete Methode, weil Religion und Wissenschaft ihrer Meinung nach völlig unterschiedliche Felder sind, nicht überlappen und die Wissenschaft daher keine Aussagen über das Übernatürliche treffen könne.

1.1 Die Bibel als Grundlage unserer Gesellschaft?

Fangen wir hier mit einem weiteren Dawkins Zitat an:

„Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer“.

Man hört es oft, z.b. Wenn es mal wieder um Kruzifixe in Klassenräumen geht, dass das Christentum die Grundlage unserer Gesellschaft sei. Aber stimmt das wirklich? Kommen Bürgerrecht, Gleichberechtigung, Demokratie und individuelle Selbstentfaltung aus der christlichen Tradition? Wohl kaum. Die Aufklärung wurde zwar durch die liberaleren protestantische Theologie zugelassen, aber dennoch muss man sagen, dass sich Europa seine Freiheiten und Rechte blutig erkämpfen musste und das gegen den Widerstand der Kirchen, die fest mit dem alten Ständesystem und der Unterdrückung verwurzelt waren.

Die Bibel ist hier keine Hilfe, denn sie ist selbst ein Buch voll von Unterdrückung, Gewalt, Mord im Namen Gottes oder gleich direkt durch Gott. Um das Zitat zusammenzufassen: Gott ist ein Arschloch. Und das gilt in mancher Hinsicht genauso fürs neue Testament, nicht nur fürs alte.
Dort ist der Bodie-Count von Jahwe allerdings ziemlich beeindruckend. Erst erschafft er die Menschen nach seinem Bilde nur um sie sich als dumme Lakaien zu halten, doch etwas geht schief und sie werden verbannt und mit den ganzen Unannehmlichkeiten des bronzezeitlichen Bauern bestraft. Später will er sie ALLE umbringen bis auf eine völlig zufällig Familie. Dann überlegt er sich dann doch anders und beschränkt sich darauf, von seinen Leuten hier und da mal das Opfern des eigenen Sohns zu fordern.

Als er schließlich ein eigenes Volk hat, dass diesen Namen auch verdient, lässt er gleich die Muskeln spielen, indem er einen Massenmord und zahlreiche Katastrophen über die Ägypter bringt, dann seinem Volk einen Haufen selbstherrlicher Regeln aufbürgt, nur um sie zur Belohnung gleich mal 40 Jahre in die Wüste zu schicken. Dann lässt er sie ihr versprochenes Heiliges Land, in dem angeblich Milch und Honig fließt, das aber hauptsächlich ziemlich karg ist, ethnisch Säubern. Man könnte hier ewig weitermachen.

Doch kommen wir zum Neuen Testament. Das ist ja sicherlich besser, oder? Dort ist Gott Liebe, nicht? Naja…
Gott hat immer noch den Menschen das mit dem Baum damals nicht verziehen und muss deshalb selbst Mensch werden, sich foltern und kreuzigen lassen und wieder auferstehen. Warum? Keine Ahnung. Es ergibt keinen Sinn. Die ganze Kreuzigung ist einen völlig sinnlose Gewaltorgie (zumindest hat sie Mel Gibson so dargestellt).
Sicher einiges, was Jesus gesagt hat, ist ganz nett, wobei „liebe deinen nächsten wie dich selbst“ und „Sei nett zu den anderen, denn du willst ja auch nett behandelt werden“ sind jetzt nicht grade revolutionäre Erkenntnisse. Daneben stehen viele Aussagen die eher fragwürdig sind, wie „Selig sind die geistig Armen“ oder „Schon an Ehebruch zu denken, ist Ehebruch“. Jesus hat hier bereits das Gedankenverbrechen massentauglich gemacht, Von Liebe und Vergebung hier keine Spur.

Dann kam Paulus. Der gute Mann hat ordentlich Probleme mit sich selbst gehabt. Für ihn sind wir alle unverbesserliche Sünder, die eigentlich die Verdammnis verdienen, aber weil Gott so gnädig ist und Jesus geschickt hat werden wir gutmütig gerettet. Dann kommt als Grand Final die Offenbarung und da ist er wieder, der Rächende Gott, der zum letzten und finalen Genozid ansetzt um endlich all die unwürdigen Sünder zur Ewigkeit zu verdammen, man ich kann die Liebe schon riechen, ach nein, das ist Schwefel.

Natürlich glauben die meistens Christen nicht an den Gott, der in der Bibel dargestellt ist, sie überlesen all das „unwichtige“ und zimmern sich so ihren liebenden, schützenden Gott zusammen. Doch dazu muss man die Bibel auslegen, interpretieren, und sich die Sahnestücke raussuchen. Das ist die perfekte Überleitung zum nächsten Punkt:

1.2. Die Bibel als Basis unserer Moral?

Oft wird behauptet, dass Religion gebraucht wird als moralischer Leitfaden, damit man ein guter Mensch ist, Gut und Böse unterscheiden kann. Nichts könnte unwahrer sein. Wie ich bereits gezeigt habe, sind die Charaktere in der Bibel alles andere als gute Menschen (inklusive Gott). Wenn Gott ein Mensch wäre,wäre er wohl ein Diktator, der weit über Orwell‘sche Dimensionen hinausgeht.
Selbst wenn man die ganze Gewalt und die Mythen ignoriert, bleiben noch die 10 Gebote und die Bergpredigt als Zentrale Religiöse Gesetze.
In beiden findet man allerdings kaum moralisch wertvolles. Von den 10 Geboten sind es grade 3, die man mehr oder weniger stehen lassen kann, 2 bräuchten Klarstellung und das 10. Ist wie ein großer teil der Bergpredigt ein Gedankenverbrechensverbot. Die 1. 4 haben überhaupt nichts mit Moral zu tun sonder dienen nur der Selbstverherrlichung Jahwes.
Allerdings braucht es nicht den Gegenbeweis aus der Bibel, um zu zeigen, dass man ein guter Mensch sein kann ohne Religion. Denn Moral kann schon aus Prinzip nicht von Gott kommen. Wenn Moral von Gott kommt, würden alle Mord für gut halten, wenn das 5. Gebot hieße: „Du sollst töten“. Wenn wir aber einen eingebauten Sensor für Gut und Schlecht haben, der uns die Falschheit dieses Gebots erkennen lässt, dann kommt Moral nicht von Gott. Wenn Gott bestimmt was Gut und Böse ist, dann sind das keine objektiven Maßstäbe mehr, sondern willkürliche Regeln Gottes. Die Bibel ist also völlig nutzlos, wenn es darum geht uns den weg durchs Leben zu zeigen.

Abgesehen davon wäre es doch ziemlich armselig, wenn man nur gut ist, weil man sonst ewig bestraft wird. Wer so was ernsthaft sagt, ist meiner Meinung nach eine akute Bedrohung für die Gesellschaft.

Zusammengefasst: Religion und insbesondere die religiösen Bücher sind ein guter Grund Religion abzulehnen, denn sie sind voll von Mord, Selbstgerechtigkeit, Widersprüchen, Mythen, Heuchelei und Aberglaube und sie sind sicher nicht heilig oder göttlichen Ursprungs, oft müssen Drogen im Spiel Gewesen sein:

„Die Bibel ist in großen Teilen nicht systematisch böse, sondern einfach nur grotesk. Nichts anderes erwartet man von einer chaotisch zusammengestoppelten Anthologie zusammenhangloser Schriften, die von Hunderten anonymer Autoren, Herausgebern und Kopisten verfasst, umgearbeitet, übersetzt, verfälscht und ‚verbessert‘ wurden von Personen, die wir nicht kennen, die sich auch meist untereinander nicht kannten und deren Lebenszeiten sich über neun Jahrhunderte erstrecken.“
Richard Dawkins, „Der Gotteswahn“

Im Namen von Religion mag positives getan werden, aber im Kern ist sie ein Feind des rationalen, vernunftgeleiteten Handelns/Denkens sowie des Zweifelns an sich und die Geschichte hat viel Beispiele, die die Konsequenz dessen zeigen. Es ist keine Zufall, dass in Westeuropa die gesündesten Gesellschaften die am wenigsten Religiösen sind.
Der Frage, ob ein höheres Wesen existiert kommt man damit aber nicht wirklich näher, höchstens ob es ein höheres Wesen gib (oder mehrere), wie es die verschiedenen Religionen anbeten. Man muss beten, dass es nicht so ist!

Teil 3 folgt.

Die Gretchenfrage, oder mein Verhältnis zum Glauben (Teil 1)

Posted in Religion with tags , , , , on Juni 7, 2010 by apfeljunge

So, jetzt geb ich auch mal meinen Senf zum Thema Religion, nachdem Kricke das ganze im Rahmen seinen Kirchenaustritts behandelt hat, der mir, das muss ich fast zu meiner Schade gestehen, noch bevorsteht, obwohl ich mit dem Glauben schon länger nix am Hut hab als er. Das ganze ist ziemlich umfangreich und deshalb teile ich es in mehrere Teile.

1. Teil

Fangen wir bei mir an. Ich hab als kleines Kind an Gott geglaubt, sowie ans Christkind oder den Osterhasen. Wann genau ich damit aufgehört habe kann ich nicht genau sagen, ich hab mich aber ziemlich lange im Bereich des Agnostikers aufgehalten, d.h. Ich war mir nicht sicher, ob es einen Gott gibt oder nicht, aber hab eher zu nein tendiert. Ich weiß auch, dass ich in die Kirche gehen schon immer gehasst habe und ich auch heute diesen Gebäuden nicht sonderlich viel abgewinnen kann, weil sie a) extrem kalt und leblos wirken und b) ich vor allem bei den großen Kathedralen automatisch an die ungeheuren Verbrechen denken muss, die begangen wurden um sie zu errichten.

Ich weiß, dass ich mal meiner Cousine gesagt habe, sie sei abergläubisch, weil sie Katholikin ist. Für mich waren vermutlich die Katholiken so was wie echte gläubige, die irgend einen Blödsinn mit Engeln usw. glauben und ich als Protestant hab meine eigenen Religion als ziemlich lasch und harmlos wahrgenommen. Das es bei beiden Konfessionen Fundis und Moderate gibt, wusste ich noch nicht. Es ist jedoch wohl Ironie, dass ich in der Zwischenzeit die Unterscheidung von Glaube und Aberglaube wieder abgelegt habe, dazu später mehr.
Damals als Kind fand ich Jesus auch irgendwie cool und hab einige Geschichten wie die von Joseph mit seinen 12 Brüdern ganz gern gehört. Die Grausamkeit, die viele der alt testamentarischen Geschichten beschreiben sind mir damals nicht wirklich aufgefallen, höchstens das mit dem Inzest und dem unlogischen langen Leben vieler Gestalten.
Die Kirchen selbst und generell die Tatsache, dass es so viele Religionen gibt, hat mich damals auch schon gestört und die Frage danach, wer denn jetzt recht hat, hab ich mir auch gestellt (denn es kann ja im Endeffekt maximal eine recht haben). Daher hatten die Bahai, die ja bei uns in Langenhain ihren einzigen Tempel Europas haben auch eine gewisse Anziehungskraft für mich. Die Bibel kannte und kenne ich deutlich besser als die meisten meiner Altersgenossen.

Später wurde ich den Geschichten über skeptischer, ich hielt es eher für unwahrscheinlich, dass Gott existiert und war im Prinzip schon mehr oder weniger Atheist, als die Konfirmation anstand. Ich wollte natürlich das Geld und die Großeltern nicht verärgern, außerdem hatte ich die Überlegung, ob die Pfarrerin mir das ganze nicht doch näher bringen kann. Der Konfirmationsunterricht bestärkte mich jedoch nur eher in meinen Ansichten. In dieser Zeit (so von 12 bis 16 ca.) war ich zwar Atheist, aber dem Glauben nicht wirklich negativ gegenüber eingestellt nur der Kirche als Institution selbst.

In den letzten 2 bis 3 Jahren ca. wurde ich dann relativ schnell ein Gegner des Glaubens und ich denke Richard Dawkins spielt dabei eine große Rolle. Ich habe seine BBC Doku „Root of all evil?“ gesehen und das hat ganz schön Eindruck gemacht. Bis dahin hielt ich Fundamentalisten für kleine separate Randgruppen und die Doku hat mich doch sehr erschreckt, weil man deutlich gesehen hat, dass die Fundamentalisten sich ja nur auf ihre Bücher beziehen, während die Moderaten große Sprünge und Verrenkungen machen müssen, um ihre Ansichten mit ihrer Religion in Einklang zu bringen. Was mich aber besonders beeindruckt hat, war die Botschaft, welche recht gut in folgendem Zitat zusammengefasst ist (Aus „Der Gotteswahn“):

„Mit der Vorstellung, die erste Ursache, der große Unbekannte, der dafür gesorgt hat, dass es etwas statt nichts gibt, könne das Universum gezielt gestalten und zu Millionen Menschen gleichzeitig sprechen, entzieht man sich völlig der Verantwortung, eine Erklärung zu finden. Es ist die entsetzliche Zurschaustellung einer selbstzufriedenen, das Denken leugnenden Wundergläubigkeit.“

Ich hab mich in der zeit danach intensiv mit dem Atheismus und seinen theoretischen Grundlagen beschäftigt und dabei viel gelernt über Religion, Philosophie und wissenschaftliche Erkenntnisse. Viele Ansätze erschienen mir sofort logisch und viele Gedanken waren auch schon vorher bei mir vorhanden, aber nur diffus und mussten noch ausformuliert werden.

Teil 2 folgt.

Angriff der Klonkrieger?

Posted in Medien, Politik, Sinnloses with tags , , , , on September 13, 2009 by apfeljunge

Mal ehrlich. Abgesehen davon, dass Steinmeier die bessere Figur gemacht hat, was auch nicht viel heißt bei dieser völlig robotischen Merkel, war es das furchtbarste TV-Duell ever.

Beide Kandidaten spulen ihre bekannten und inhaltsleeren Phrasen ab, lügen den Leuten zwischendrin ein paar mal, ohne die Mine zu verziehen, ins Gesicht und zoffen sich mehr mit den Moderatoren als mit dem politischen Gegner.

Man fragt sich bereits nach 20 Minuten ob man nicht früher ins Bett gehen sollte, bleibt aber trotzdem vorm Fernseher, weil man es nicht für möglich hält, dass solche Leute tatsächlich das Beste sein sollen, was die so genannten Volksparteien zu bieten haben.

Am Ende muss man aber entäuscht, fasziniert und auch irgendwie entsetzt feststellen, dass es so ist. Steinmeier weiß genau, dass er antritt weiter Außenminister für Merkel zu bleiben und sie weiß, dass das Volk ihre wirklichen Inhalte nicht will. Die große Koalition hat sie in die angenehme Position versetzt, dass alle Kritik sich auf die SPD konzentriert.

Sie macht einen Wahlkampf so inhaltsleer wie der Raum zwischen 2 Galaxien und dementsprechend sah ihr Auftritt Heute aus. Steinmeier vertritt tatsächlich ein paar Inhalte und wirkt während des TV Duells tatsächlich sogar ein paar mal wie einer, der wirklich regieren will. Insgesamt wirkt aber auch er wie ein Roboter, der nur sein auswendig gelerntes Geschwurbel los lässt.

Beide Kandidaten zeigen keine Emotionen, keine fundamentalen Differenzen und keinen sichtbaren Willen für ihre Ziele zu kämpfen bis zum letzten. Die einzige Ähnlichkeiten Steinmeiers mit seinem Vorgänger bleiben seine Stimme und seine Ideologie. Er hat nichts von seinem Charisma und seinem Siegeswillen. Merkel ist noch schlimmer, sie versucht Sympathie damit zu sammeln, dass sie einfach nur nichts tut.

Zum Schluss verbleibe ich mit diesem Gedanken: In Zeiten wo Inhaltslosigkeit, Langweile und „weiter so!“ zu den Attributen der Politik geworden sind, bekommt das deutsche Wahlvieh ein TV-Duell, dass es verdient.

Der Schäuble Remix Wettbewerb

Posted in Lustiges, Medien, Politik, Sinnloses with tags , , , , , , , on August 12, 2009 by apfeljunge

Gesehen und auch gleich mal 3 5 Beiträge geleistet.